Eine Krebserkrankung betrifft nicht nur den Körper, sondern beeinflusst auch Seele und Geist. Ziel unseres onkologischen Reha-Konzeptes ist es daher, neben den körperlichen vor allem auch die seelischen Belastungen zu behandeln sowie die gesundheitsfördernden Kräfte der Betroffenen zu stärken, um einer erneuten Erkrankung vorzubeugen.
In der Malbergklinik bieten wir onkologische Anschlussheilbehandlungen in den medizinischen Bereichen HNO, Gynäkologie und Urologie an. Insbesondere im gesamten Spektrum der Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen und speziell bei Kehlkopfoperierten zeichnet uns eine jahrzehntelange Erfahrung aus. Wir behandeln Betroffene nach Tumoroperationen, Bestrahlungen und Chemotherapien sowie nach Frakturen des Gesichtsschädels und bei Erkrankungen der Hör- und Gleichgewichtsorgane. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, dass die Betroffenen lernen, ihre veränderte Lebenssituation mit sich selbst und anderen in Einklang zu bringen.
In allen Bereichen der onkologischen Reha verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Abgestimmt auf und gewichtet nach den persönlichen Bedürfnissen der Betroffenen bieten wir neben körperlicher und seelischer Therapie auch soziale und berufliche Hilfe an. Da insbesondere bei onkologischen Erkrankungen die individuellen Beeinträchtigungen stark abweichen können, definieren wir die Reha-Ziele gemeinsam mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt, unserem Therapeuten-Team sowie der Betroffenen oder dem Betroffenen und entwickeln einen individuellen Rehabilitationsplan. Unsere Therapeutinnen und Therapeuten verfügen über vielfältige Zusatzqualifikationen, besonderen Wert legen wir auf psychoonkologische Kompetenz.
In unserem Spezialgebiet, der Behandlung und Betreuung von Kehlkopf- sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtstumoren, zeichnet uns neben unserer ausgewiesenen Erfahrung eine weitere Besonderheit aus: Während ihrer Reha in der Malbergklinik werden die Betroffenen von einem Rehabilitationshelfer begleitet, der mit den körperlichen und seelischen Folgen der Erkrankung aus eigenem Erleben vertraut ist. Neben dem Wissensaustausch ist vor allem die besondere Vertrauensebene zwischen Betroffener oder Betroffenem und Helferin bzw. Helfer für den Heilungsprozess sowie den möglichst positiven Umgang mit der neuen Situation von besonderer Bedeutung.
Folgende Rehabilitationsziele werden in besonderem Maße verfolgt und mit den Rehabilitanden abgesprochen:
- Überwinden von Sprachbehinderungen bzw. Erlernen einer Ersatzstimme
- Verbesserung der Zungenbeweglichkeit, der Schluckfähigkeit und des Geschmackes
- Regeneration der Schleimhaut im Nasen-, Rachen- und Kehlkopfbereich
- Verbesserung der Beweglichkeit der Halswirbelsäule, der Schultern und der Arme
- Körperliche und psychische Stabilisierung des Gesundheitszustandes
- Verbesserung der Narben- und Hautverhältnisse
- Erzielen von Schmerzlinderung oder Schmerzfreiheit
- Erlernen von Bewältigungsstrategien
- Abbau von Informationsdefiziten
- Anleitung zu aktiver Krankheitsbewältigung
- Beratung und Schulung laryngektomierter und tracheotomierter Menschen und ihrer Angehörigen sowie Anpassung und Erprobung geeigneter Hilfsmittel
- Atemgymnastik bei eingeschränkter Lungenfunktion
- Lymphdrainagen zur Lymphödemprophylaxe
Die folgenden übergeordneten Behandlungselemente kommen in der onkologischen Reha zur Anwendung:
- Kombinationen aus physiotherapeutischen und kognitiven Elementen im Sinne eines Körperwahrnehmungstrainings
- Psychologische Beratung/Therapie einzeln oder in psychoonkologischer Gruppe zur Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung und Erlangung selbstregulatorischer Kompetenzen
- Individuelle und bedarfsgerechte Angebote in Gruppen- oder Einzeltherapie, z. B. Entspannungstechniken, Biofeedback-Verfahren sowie Gestaltungs-, Musik- und Tanztherapie, Schmerztherapie, Ergotherapie und Ernährungsberatung
- Physiotherapie/Physikalische Therapie zur Erhaltung und Besserung der Mobilität und Beweglichkeit
- Medizinische Trainingstherapie mit adäquater Geräteausstattung (MTT)
- Raucherentwöhnung
- Medikamentöse Therapie